- Nikon
- Nịkon,eigentlich Nikita Mịnow, Patriarch von Moskau und der ganzen Rus (1652-66), * Weldemanowo 24. 5. 1605, ✝ bei Jaroslawl 17. 8. 1681; wurde 1635 Mönch, 1643 Archimandrit, dann von Zar Aleksej Michajlowitsch als Berater nach Moskau berufen; 1646 wurde Nikon Vorsteher des Nowo-Spasskij-Klosters in Moskau, 1648 Metropolit von Nowgorod, 1652 Patriarch. Er leitete umfangreiche Reformmaßnahmen (v. a. im Bereich der Liturgie) ein, die einerseits eine stärkere Anlehnung an die griechische Orthodoxie, andererseits aber die Spaltung (Raskol) der russischen Kirche zur Folge hatten. Ausgehend von der Vision, Moskau zum Zentrum der gesamten griechischen wie slawischen Weltorthodoxie zu machen, verlangte Nikon eine radikale Abkehr von der nationalkirchlichen Tradition. Die dadurch bewirkte innerkirchliche Unruhe sowie Nikons hierokratische Bestrebungen im Machtkampf um den Primat zwischen geistlicher und weltlicher Gewalt führten 1658 zum Bruch mit dem Zaren. Nikon gab sein Amt auf und zog sich in ein Kloster bei Moskau zurück. 1667 erklärte ihn das große Landeskonzil unter Anwesenheit der Patriarchen von Alexandria und Antiochia des Patriarchenstuhles für verlustig, billigte allerdings seine Reformen und belegte ihre Gegner (unter ihnen Awwakum) mit dem Bann, womit die Spaltung zementiert worden war. Nikon kam in das Ferapont-Kloster bei Beloosero. 1681 gestattete ihm Zar Fjodor III. Aleksejewitsch die Rückkehr nach Moskau, Nikon starb auf dem Weg dorthin.
Universal-Lexikon. 2012.